15. März 2024

Zu Gast beim Expertentalk von PHARMATECHNIK

MicuraPharm-Geschäftsführer Edgar Mähringer-Kunz durfte Den D³ Daily Dose Dispenser von KNAPP, die erste vollautomatische Verblisterungsanlage, bei einer Veranstaltung des Softwarehauses vorstellen.

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Verblisterung neu denken

Unter diesem Motto waren unser Geschäftsführer Edgar Mähringer-Kunz und unser Director of Business Development Wolfgang Breger Ende Februar zur Kick-Off-Veranstaltung des gesamten Vertriebs von PHARMATECHNIK in Starnberg eingeladen.

Edgar Mähringer-Kunz hatte hierbei die Möglichkeit, unser Unternehmen und die weltweit erste vollautomatische Verblisterungsanlage den Kollegen im Außendienst vorzustellen, um dann in einer anschließenden Podiumsdiskussion mit der Vertriebsleitung von PHARMATECHNIK und weiteren Industrie-Partnern Fragen zum Thema: „Verblisterung neu denken“ zu diskutieren. Alle Beteiligten haben die Bedeutung der Verblisterung sowohl für die Gesellschaft als auch für die Vor-Ort-Apotheke erkannt und möchte sich hier zukünftig noch stärker einbringen. 

"Wir sind zu 100 Prozent davon überzeugt, dass eine Umstellung beim Thema Verblisterung sich durchsetzen wird, da der Bedarf vonseiten Apotheken, Pflegepersonal und Patienten sehr groß ist. Es wird sicherlich einige Hürden zu überwinden geben, um diesen Wandel einzuleiten, aber wo ist das nicht so", fasst Edgar Mähringer-Kunz zusammen. 

Er möchte nicht nur Pflegeheime, sondern auch Pflegedienste und Privatpersonen mit der neuartigen Blisterlösung von MicuraPharm versorgen. Im Zentrum steht die stationäre Apotheke, welche alle drei Kundengruppen mit unseren 7x5-Becherblistern versorgen kann.

Wir haben die drei wichtigsten Fragen nachfolgend für Sie noch einmal zusammengefasst.

Die stationäre Heimversorgung ist durch fehlende Räumlichkeiten und Personalmangel limitiert. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund das Wachstum in der Versorgung mit Patientenblistern?
 
Edgar Mähringer-Kunz: Wir müssen zwingend vor der Heimversorgung ansetzen, nämlich im Bereich der häuslichen Pflege. Wir haben heute etwa 5 Millionen Personen in verschiedenen Pflegegraden. Davon befinden sich schätzungsweise etwa 700.000 Patienten in Pflegeheimen. Der weitaus größere Anteil von Patienten ist also zu Hause. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn man berufstätig ist, die Eltern nicht direkt bei einem Wohnen, sie aber immer mehr Support brauchen. Hier kommen dann die Angehörigen oder mobile Pflegedienste ins Spiel.

Welche Rolle nimmt hier die Apotheke ein?

Edgar Mähringer-Kunz: Die Apotheke ist hier entscheidender Katalysator. In der Apotheke laufen alle Rezepte zusammen. Entscheidend ist, dass Apotheken über das Angebot aufklären und zeigen, welche Lösung es für Patienten und deren Familienangehörigen im häuslichen Umfeld gibt. Anstelle von durcheinander liegenden Medikamenten-Packungen, die ältere Menschen alleine zusammenstellen müssen, kann die Apotheke hier Sicherheit bieten. Die Medikamententreue ist das entscheidende Kriterium, ob jemand lange in seiner häuslichen Umgebung bleibt. Denn einmal durch gesundheitliche Probleme herausgerissen, ist der Weg zurück unendlich schwer.

Welche Herausforderungen gibt es in der Verblisterung beziehungsweise wie kann man diese noch besser bewältigen?
 
Edgar Mähringer-Kunz: Es gibt im deutschen Gesundheitssystem wahnsinnige Hürden. Wir haben zurzeit die Situation, dass der Pflegedienst für das Stellen der Medikamente Geld bekommt. Wenn dieser nun seine Patientenblister aus der Apotheke bezieht, fällt die Leistung weg. Das gesamte Vergütungssystem ist so suboptimal aufgebaut und wird den Bedürfnissen der Beteiligten nicht gerecht.
Darüber hinaus muss über den Markt mehr Nachfrage geschaffen werden. Ich habe bisher noch keinen einzigen Fernsehspot gesehen oder eine Reklame zum Thema sichere Medikamentenversorgung. Hinzu kommt, dass Industrielle Partner nur beschwerlich einsteigen, da allgemein die Prämisse herrscht, dass das Thema nicht wirtschaftlich rentabel sei.


Wir bedanken uns bei PHARMATECHNIK, dass wir an dem interessanten Austausch teilnehmen durften.